Dido and Aeneas
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Dido und
Aeneas von Christopher Marlowe
Eine starke Frau, bedrängt von machtgierigen Männern; ein geschlagener Kriegsheld, hin- und hergerissen zwischen Liebe und Pflicht – und Götter mit höchst menschlichen Schwächen, die den Irdischen gehörig ins Handwerk pfuschen …
Christopher Marlowes Tragödie Dido, Queen of Carthage, entstanden um 1585, erzählt von der schicksalhaften Begegnung der legendären Königin mit Aeneas, dem trojanischen Helden, der an der Küste ihres Reichs Schiffbruch erleidet. Aus Gastfreundschaft wird Liebe, entflammt durch den Pfeil des hinterlistigen Eros. Doch dann erinnern die anderen Götter Aeneas an seine Bestimmung: In Italien soll er das neue Troja gründen. Verzweifelt sucht Dido ihn zum Bleiben zu bewegen …
Christopher Marlowe war der gefeierte Jungstar der elisabethanischen Bühne, Meister des Blankverses, Lyriker, Übersetzer und vermutlich Geheimagent, in Verruf geraten als Atheist und Verführer junger Knaben. Geboren im gleichen Jahr wie Shakespeare, den er nachweislich stark beeinflusste, wurde der Autor von Dramen wie Doktor Faustus, Tamerlan der Große und Edward II., noch nicht dreißigjährig, bei einem Wirtshausstreit erstochen.
Andreas Jägers Prosaübersetzung von Marlowes Erstlingswerk Dido und Aeneas für das Kölner Horizont Theater befreit den Text behutsam von obskuren Anspielungen und rhetorischem Ballast, um die zeitlose Dimension dieses Liebesdramas für ein modernes Publikum zugänglich zu machen. So treten die Leidenschaften und inneren Konflikte der handelnden Figuren in den Vordergrund: Aeneas’ Zerrissenheit zwischen Pflicht und Neigung, die ganz irdischen Zänkereien unter den unsterblichen Göttern, vor allem aber Didos heroischer Kampf um Selbstbehauptung in einer männerdominierten Welt.
»Christos Nicopoulos’ souveräne Regie berührt, amüsiert und besticht mit dem sicheren Gespür für Stil- und Perspektivwechsel – Commedia dell’arte trifft großes Drama. Die gelungene Wiederbelebung eines äußerst selten gespielten Stücks.« (Barbro Schuchardt in der Kölnischen Rundschau)
Gastspiel des Horizont Theaters, Köln
Regie: Christos Nicopoulos
Übersetzung: Andreas Jäger
Mit: Pascal Scurk, Gerrit Pleuger, Bettina Muckenhaupt, Thomas Franke, Kai Philipp Mücke, Janosch Roloff
Kostüme: Petra Berenfänger
Bühnenbild: Jan Pawlowski
Foto: Klaudius Dziuk
Veranstalter: Freunde des Jakobmayer e.V.